Dienstag, 27. Januar 2015

Die Lütticher Straße | Bei Mimi | Nachtrag zum Teil 5

Aus aktuellem Anlass gibt es zu meinem Beitrag 

Die Lütticher Straße | 5. Teil | Bei Mimi


vom 27. Oktober 2014 über die Gaststätte Jakobshöhe - bekannt unter den Namen ´Bei Mimi´ - einen kleinen Nachtrag.

Ich hatte vor einigen Monaten die sehr nette Frau H.-C. interviewt.

 
Sie erinnert sich, daß ihr Vater in oder an einem Haus auf der Lütticher Straße 33 - welches zu jener Zeit ´Jakobshöhe´ genannt worden war - einen Baustoffhandels-Betrieb hatte, in dem Gips verarbeitet wurde.

Dieser wurde aus einer hinter dem Haus befindlichen Kalkgrube gewonnen. Das muss in der Zeit um die 1920-iger und früher bis Mitte/Ende der 1930-iger Jahre gewesen sein, als es von einer späteren Gaststätte noch keine Spur gab.


Der Vater von Frau H.-C. starb vor wenigen Jahren. Er war als Kind mal in diese Kalkgrube gefallen und hat danach noch mächtig Schimpfe von seinen Eltern bekommen zur Strafe dafür, daß er dort gespielt hatte. Ungefährlich war das nämlich nicht ...

Die im oben genannten Artikel vorgestellte Frau Tina Lüth (geborene Hissel) kannte diesen Betrieb auch noch und nannte ihn einen "Maurer-Betrieb".

Es gab unter dieser Adresse Lütticher Straße 33 a vor langer Zeit mal diese beiden Betriebe

Lüth & Jagmann GmbH | Baustoffe Großhandel für Bauelemente, Baustoffe und Bauinstallationen

Lüth & Jagmann GmbH | Energie-Bündel(n) Großhandel von Anlagen für Heizung, Kälte und Klima


Diese Firmen gehörten zu jener Zeit u.a. der Frau Tina Lüth.

Die Kalkgrube muss sich etwa in dem Bereich befunden haben, wo sich heute die Neufläche des Jüdischen Friedhofs bzw. die Fläche der heutigen Emmi-Welter-Siedlung befinden. Also direkt in unmittelbare Nähe hinter dem Haus Lütticher Straße 33.




Eine erfolgreich arbeitende Sanitär-Firma Hissel gibt es im nahen Umfeld zur Straße heute noch.

Von Frau H.-C. stammt diese eingescannte und ausgedruckte Aufnahme eines Photos aus dem Jahre 1927/´28.




Der Vater von Frau Tina Lüth (geb. Hissel) - von der ich all diesen schönen Geschichten erzählt bekommen habe - hatte etwa ab 1945/46 in einem hinteren Bereich dieses Haus eine Werkstatt unter dem Namen Franz Hissel, wo er den Beruf eines Stellmachers und Wagenbauers ausübte.

Bis etwa 2007 gab es dort auch mal ein Geschäft, welches Grabsteine herstellte.

Wie ebenfalls im oben genannten Artikel schon erwähnt, befinden sich heute in diesem Haus Zimmer und Appartements des benachbarten Hotels und der Pension Domicil.

Hab dort vor einigen Tagen eine Freundin aus Hamburg untergebracht. 

Blöd nur, daß ich schon seit vielen Jahren auf dieser Straße in einer wunderschönen Wohnung lebe, sonst hätte ich längst mal selber dort eingecheckt. Ist eine feine Adresse ...

Die erste Etage hat ein gemütliches Zimmer und vom heutigen großen Badezimmer tritt man auf den Balkon.

 
Allerdings gibt es von der früheren Gaststätte ´Bei Mimi´ heute auch keine Spur mehr. Schade ...!

Ich hätte zu gerne mal in den alten Zeiten mit dem Herrn Karl Jansen senior vom Tee- und Süßwarengeschäft Jansen ein paar frisch gezapfte Köpi gezischt und Zigaretten gequalmt.

Oder der Frau K. bei einem kleinem Kaffee- und Kuchenplausch erklärt, daß es sich nicht(!) - wie sie Jahrzehnte lang glaubte - um eine simple Bierkneipe gehandelt hatte, in der ihr Gatte gerne nach dem Chortreffen einkehrte.
 

Als ihr Sohn noch klein war, hat er immer gesagt, „Papa ist in der Biertrinke“.

Frau K. war bis vor Kurzem der Ansicht gewesen, daß ´Bei Mimi´ eher eine spelunken-behaftete Art Bierkneipe gewesen war, wo es nur einen langen Tresen gegeben habe, an dem die Männer ihr Bier getrunken hätten. 


Nee! Die Maria Hissel - also ´Tante Mimi´ - führte eine ordentliche Gaststätte. Kann man nachlesen im oben verlinkten Artikel.
 

So ordentlich, wie der heutige Beherbergungs-Betrieb geführt wird. Nur das Interieur ist etwas anders. Und geraucht wird dort auch nicht mehr ... :-).

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen