Dienstag, 16. Dezember 2014

Kaffee & Tee Jansen | Noch ein Nachschlag ...

... an Bildern zum Beitrag ...

Lütticher Straße | 7. Teil | Kaffee & Tee Jansen


... die vom Stammhaus in der Jülicher Straße 76 aus den ´50/´60-iger Jahren stammen.


Ein neuer Kaugummi-Automat und ein Fassaden-Automat für frischen Röstkaffee von der Marke Karl Jansen.


Die Fassaden-Automaten wurden damals wohl ziemlich häufig ausgetauscht.

Danke an Herrn Jansen für die Zurverfügungstellung der Aufnahmen.

Freitag, 12. Dezember 2014

Neuer Blog | Aachen Vintage | Tanos Retrospektive ...

Hab mir eine neue Spielwiese eingerichtet.


Aachen Vintage | Tanos Retrospektive ...


Was soll das werden ...? (Testphase)

Mal schauen, was dort so abgeht ...

Würde mich freuen, wenn Ihr mal rein schaut.
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Dienstag, 9. Dezember 2014

Lütticher Straße | 7. Teil | Kaffee & Tee Jansen

Das wird mal wieder eine längere Geschichte, bietet es sich doch geradezu an, die Selbige dieses liebenswerten Fachgeschäftes für auserlesene Kaffees, Tees und Süßwaren in Gänze zu erzählen.

Natürlich gab es auch eine Filiale von Jansen´s Kaffee in meiner Straße - der Lütticher Straße - und es war anfangs mal wieder nicht einfach, an verwertbare Informationen zu gelangen.

Die Nase drauf gestoßen hat mich der Optikermeister F. Zimmermann, dessen Eltern nur wenige Meter von der damaligen Jansen-Filiale in der Lütticher Straße 32 selber ein Geschäft betrieben hatten, wie man es heute kaum noch findet. 
Das Lebensmittelgeschäft der Familie Brab-Zimmermann, welches ich in einem früheren Beitrag zur Geschichte der Straße vorgestellt habe.

Obwohl die Eltern von Herrn Zimmermann junior nun auch nicht gerade ein kleinliches Sortiment an Süßwaren anboten, zog er es vor, nach Schulschluss bei den Jansens in den Keks-Schachteln, Bonbon-Gläsern und Pralinen-Körben nach Leckereien zu suchen, die dort in verführerischer Vielfalt zu finden gewesen waren. Der Duft in diesem Laden - vermischt mit dem Geruch von frisch gerösteten und gemahlenen Kaffee - hatte eine große Faszination nicht nur auf ihn ausgeübt, wie sich erinnernde Anwohnerinnen und Anwohner entsinnen.

Meine Recherchen zu diesem Geschäft verliefen anfangs immer im Sande. Falsche Spur, falscher Name, falsche Richtung ...

Irgendwann bin ich dann mal aus einer Laune heraus zu dem Laden von Tee Jansen gegangen, um zu fragen ... 

Ich kenne dieses Geschäft in der Pontstraße schon seit Jahren, - ach, seit Jahrzehnten. Hole dort schon mal kleinere Geschenke und Präsente für Menschen, die ich gerne mag. 
Früher war der Laden noch in der Fußgängerzone auf der mittleren Pontstraße gegen dem Restaurant Vielharmonie

Seit einigen Jahren befindet sich das Geschäft schräg gegenüber vom Kaffee-Kittel und dem Ex-Che-Haus. Der Jahreszeit entsprechend, sieht es dann schon mal im Schaufenster so aus.


Tee Jansen | Weihnachtsdekoration 2008

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Bingo und Volltreffer!!! Manchmal liegt das Gute wirklich zu(!) nah. 

Der Rolf Jansen in der Pontstraße 64 ist der Sohn von Frau und Herr Jansen, die 1949 diesen Betrieb gegründet und in kurzer Zeit sieben Filialen im Aachener Stadtgebiet eröffnet hatten. Darunter auch in der Lütticher Straße.

Die Filiale von Jansen´s Kaffee befand sich damals in den Räumlichkeiten der Lütticher Straße 32 just dort, wo bis vor wenigen Jahren noch ein ständig traurig ausschauender Aserbaidschaner ein Obst- und Gemüsegeschäft betrieb und wo heute der fröhlich und heiter stimmende Laden jarula - Naturtextilien von Barbara Hagen hübsche Dinge feilbietet.


jarula | Naturtextilien und mehr | Lütticher Straße 32 | September 2014

Doch der Reihe nach...

Der II. Weltkrieg war gerade mal vier Jahre vorbei und an der Aachener Kaffee-Front gab es zu jener Zeit viele Tote und noch mehr Verletzte, als Frau und Herr Jansen im Jahre 1949 die Süßwarengroßhandlung Jansen gründeten und das Stammhaus sich in der Jülicher Straße 76 befand.

Nur kurze Zeit später wurde das Geschäft um eine Kaffeerösterei erweitert und auch das Tee-Angebot erhielt einen größeren Geschäftsbereich und wurde ständig verfeinert.

Des Weiteren eröffneten Herr und Frau Jansen in den Folgejahren sieben Filialen ihres Betriebs in Aachen, welche in den Nachkriegsjahren einen stetigen Ansturm von Kunden zu bewältigen hatten.

Im Stammhaus in der Jülicher Straße 76 stand die beeindruckende 
Trommel-Röstmaschine vom Modell Ideal-Rapid-Gothot der Firma FerdinandGothot Maschinenfabrik GmbH aus Mülheim a/d Ruhr.

Röstmaschine Ideal-Rapid-Gothot


Diese Röst-Maschine hatte eine Arbeits-Kapazität von 20 Kilo Kaffeebohnen und wurde anfangs mit Stadtgas bzw. später mit Erdgas betrieben.

Die Ferdinand Gothot Maschinenfabrik ging in den 70iger Jahren schrittweise in die Firma PROBAT-Werke Maschinenfabrik GmbH in Emmerich über, die auf ihrer Homepage einen kleinen historischen Überblick anbietet.

Auf der Seite social&barista gibt es weitere Informationen und Bilder zu dieser Firma und ihren Röst-Maschinen.

Fight For Taste! Die Probat Werke
 

Hier zwei Aufnahmen aus dem Lagerbereich des Stammhauses in der Jülicher Straße, auf denen deutlich die damalige Hausmarke Kaffee Jansen zu erkennen ist.

Lager Stammhaus


Auch einige Schachteln mit Keksen und Biskuits der Firma Brandt sind zu sehen.

Lager Stammhaus mit Waren

Auch dieses Bild von der damaligen Schaufensterfront in der Jülicher Straße wird hier erstmals veröffentlicht und gehört zu meinen Lieblings-Photos aus der Sammlung des Herrn Rolf Jansen.

Schaufensterfront Jülicher Straße 76 | Kaugummiautomat

Schokolade, Pralinen, Konfekt, Kaffee, Tee (auch schon in Beuteln von Messmer) Bonbons, Minz-Pastillen und vielerlei mehr ...


Was für ein wunderschöner Kaugummi-Automat!!!


KIDDY Chewing Gum

Der kommt gleich in meine KKK-Sammlung ...


KIDDY Chewing Gum | Details

 

Im Laufe der folgenden Jahre eröffneten die Jansens an verschiedenen Orten der Stadt weitere Filialen.
So z. B. in Aachen-Brand oder in der Franzstraße im Zentrum der Stadt. Von diesen Geschäften gibt es keine erkennbaren Hinweise oder Spuren mehr.

 
Von der Geschäftsstelle an der Adresse Löhergraben 1-3 (Ecke Mörgensstraße) hat mir der Herr Jansen das folgende Photo zur Veröffentlichung überlassen.

Löhergraben 1-3

Auch hier ist ein reichhaltiges Warenangebot im Schaufenster zu bewundern. Im Ladeninneren kann man im Hintergrund eine größere Zahl von Mahl-Maschinen für die verschiedenen Kaffeesorten erkennen.

Zwei fest angestellte und mit hübschen Schürzen adrett gekleidete Verkäuferinnen warten auf Kundschaft.

Oben links im Bild erkennt man ein bisschen was von der Straßenfront der ehemaligen Nadelfabrik Josef Zimmermann GmbH in der Rosstraße.

Diese Aufnahme entstand in den 50igern anlässlich der Eröffnung der Filiale am Löhergraben.


Löhergraben 1-3 zur Eröffnung der Filiale

Der Herr mit Zigarette an der Tür vor dem Schild mit dem Aufschrift Heute Kaffee ist der Nachfahre von Otto Kind und zu jener Zeit der ´50-iger Jahre Chef der Kölner Firma Kind, die seit Beginn des XX. Jahrhunderts auf Ladeneinrichtungen und Ladenausbau spezialisiert gewesen war und nach dem II. Weltkrieg den Betrieb erfolgreich wieder aufbauen konnte. Die Firma gibt es heute noch Otto Kind GmbH & Co. KG

Die beiden anderen Männer (ohne Hut) sind Mitarbeiter und Handwerker der Firma Kind gewesen, wie mir Herr Rolf Jansen erklärte.

So erfuhr ich ebenfalls, daß die Firma Kind auch für alle anderen Ladenlokale die Einrichtungen anfertigte und den Innenausbau ausführte. Die jeweiligen Kosten für diese Aufträge beliefen sich im Schnitt zwischen 35.000 DM und 38.000 DM und wurden über Kreditaufnahmen finanziert.
Der Mann, dessen Rücken man sieht, ist ein zufälliger Passant.

Die Dame vor der Tür ist Frau Jansen, die Mutter des Herrn Rolf Jansen vom heutigen Teefachgeschäft Jansen in der Pontstraße. 

Sein Vater verstarb leider sehr früh im Jahre 1957 während der besten Zeit des Deutschen Wirtschaftswunders, wohingegen seine, noch heute von vielen Menschen in der Stadt hoch geschätzte Frau Mutter, erst vor wenigen Jahren im hohen Alter - gut 90-Jährig - verstarb.

Heute sieht es am Löhergraben so aus.

Löhergraben 1-3 im Dezember 2014
Ein uneingeschränkt empfehlenswertes Stehcafé, welches ein Nebenbetrieb der Alexianer zu sein scheint, mit einer sehr netten Chefin und leckeren Speisen, nach denen es mitunter im ganzen Eck drumherum duftet.

Das nebenan befindliche Friseurgeschäft gab es damals schon, nur die Frisuren, die heute dort geschnitten werden, sind mitunter etwas gewagter wie damals und werden vom Friseur-Team Blank und Jacqueline Engels in Vollendung zurecht gemacht.
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In der Südstraße hatte die Firma Jansen´s Kaffee eine weitere Filiale, mit der sie allerdings innerhalb der Straße einige male umgezogen war.

Das erste Geschäft dort befand sich in der Südstraße 56 neben dem Club Hotel Europa in den Räumen des heutigen AC | Fitness Shop.

Das erste Geschäft in der Südstraße 56 | etwa 1961

Die Aufnahme wurde kurz nach der Eröffnung im Jahre 1961 gemacht. Im Hintergrund wieder eine stattliche Reihe von Mahl-Maschinen für die verschiedenen Kaffee-Sorten.

Warensortiment Südstraße 56 | etwa 1961
 
Das kleine Mädchen hinter der Tür, welches dem Photographen auf der Straße zuwinkt, ist die zehn Jahre jüngere Schwester des Herrn Rolf Jansen.


Die kleine Schwester | etwa 1961

Bis auf die typische Fensterfront ist heute nichts mehr zu erkennen, was auf ein ehemaliges Kaffeegeschäft in der Südstraße 56 schließen ließe. Der Türgriff ist vor einigen Jahren mal ausgetauscht worden.


Fensterfront Südstraße 56 | Dezember 2014


Später fand der Verkauf im Haus Südstraße 34 A statt. Hiervon gibt es dieses Photo.

Filiale Südstraße 34 A

Ein halbwegs genauer Zeitpunkt für das Aufnahmedatum war nicht mehr annähernd erinnerlich. Mit Sicherheit muss das deutlich nach 1961 bis Ende der Sechziger im vergangenen Jahrhundert gewesen sein.

Auffallend ist die - damals noch bar jeglicher herbei gefaselter Pejoration - Leucht-Reklame mit dem Sarotti-Mohren und von der Schokoladenfabrikation Stollwerk. Beide Marken gehören heute zur belgischen Unternehmensgruppe Baroni.

Filiale Südstraße 34 A | Außenwerbung | Gaslaterne

Zu jener Zeit fuhr jedenfalls noch die Straßenbahnlinie 15 vom Grenzübergang Vaals/NL kommend durch die Südstraße nach Aachen-Brand, wie auf diesem Bild von Tom Burnham aus dem Jahre 1971 zu sehen ist und die nächtliche Straßenbeleuchtung wurde noch von Gaslaternen gespendet.

Obwohl der II. Weltkrieg nun doch schon einige Jahre vorbei gewesen war, befand sich in dem Mietvertrag zu diesem Geschäft eine merkwürdige Klausel, die dem damaligen Kalten Krieg zwischen der NATO und dem Warschauer Pakt gezollt gewesen war.

Auf dem im Hofbereich des Hauses Südstraße 34 gelegenen Areal der ehemaligen Kunstgewerbeschule (Fach-Hochschule für Graphik und Design in den ´70iger/´80igern) befand und befindet sich bis heute ein Luftschutzbunker.

Der Südpark 2010

Der Zugang zu diesem Bunker führte entweder durch diese Toreinfahrt ...

Toreinfahrt Südstraße 38-42 zum Bunker | August 2010

... oder durch die nebenan liegenden Geschäftsräume von Kaffee Jansen, wo sich in dem hinteren Lagerbereich der Filiale eine Stahltür befand, durch die man auch zu dem Bunker gelangen konnte.

Für den Fall einer politischen Verschärfung der damaligen Ost-West-Beziehungen in den Zeiten des Kalten Kriegs, musste die Familie Jansen dieses Geschäft rund um die Uhr besetzt halten, sowie einen ständigen freien Zugang durch ihre Ladenräume hindurch zum Bunker sicher und vertragskonform gewährleisten.

Diese Stahltür gibt es immer noch, wie mir der heutige Ladenbetreiber des Cocoon | Vintage Store in diesem Hause zeigen konnte. Ein wunderbarer Laden mit wunderschönen Dingen aus längst vergangenen Zeiten.

Die Stahltür ist allerdings inzwischen fast vollständig zugestellt mit eben diesen Dingen.

Heute sieht die Schaufensterfront des Hauses Südstraße 34 A so aus.


Südstraße 34 A | Dezember 2014

Anstelle des Sarotti-Mohren strahlt heute das Firmenlogo vom Cocoon | Vintage Store. Ein Geschäft, dessen Besuch ich nur jedem dringend anraten möchte, der gerade in dieser Gegend ist.



Das letzte Ladenlokal, welches die Familie Jansen in der Südstraße betrieb, befand sich im Haus mit der Nummer 8 kurz vor dem Kreuzungsbereich am Boxgraben.

Südstraße 8

Bonbons wurden damals noch aus Säcken heraus verkauft und einzeln oder handvoller weise mit einer mechanischen Ladenwaage ausgewogen, wie sie auch schon auf dem Bild aus dem Geschäft in der Hausnummer 56 hinter dem winkenden Mädchen zu erkennen ist.

Die Dame hinter dem Verkaufstresen ist wieder Frau Jansen, die Mutter vom Herrn Jansen.

Südstraße 8 | Frau Jansen

Bei der Kaffeemaschine hinten links an der Wand, könnte es sich um eine alte WMF-Maschine aus dem Jahre 1959 handeln.

Das Geschäft in der Südstraße 8 kannte ich noch persönlich. Habe dort in den ´70igern und ´80igern einige male Kaffee und Süßigkeiten gekauft. 

Man betrat eine andere Welt, in der Sinnlichkeit und Genuss einen hohen Stellenwert hatten. Man fühlte sich dort wohl und verzögerte gerne das Verlassen des Geschäfts. 

Weitere Details sind mir leider nicht erinnerlich.

1985 wurde das Geschäft dort geschlossen und der heutige Anblick der Hausfront lässt nur noch sehr(!) wenig Raum übrig, für um wohlige Gefühle zu kriegen ...


Südstraße 8 | Dezember 2014


Nur wenige Jahre später wurde die Trommelröstmaschine vom Modell Ideal-Rapid-Gothot der Firma FerdinandGothot Maschinenfabrik GmbH aus Mühlheim a/d Ruhr in die USA verkauft. Artikel
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So! Jetzt aber ... !!! Das Ladenlokal in der Lütticher Straße 32.

Dieses Geschäft wurde etwa 1962 eröffnet, nachdem die Handwerker des bereits oben genannte Betriebs für Ladeninneneinrichtungen und Geschäftsausstattungen Otto Kind  mit ihren Arbeiten fertig gewesen waren.

Von der äußeren Schaufensterfront gibt es leider nur diese heftig verwackelte Aufnahme.

Lü´ 32

Viel ist nun wirklich nicht darauf zu erkennen.
 
In der Lütticher Straße wurde der im Stammhaus geröstete Kaffee frisch mit Maschinen gemahlen, wo sich manchmal die großen Doppel-Räder dran drehten. 

Wie mir Herr Jansen erklärte, bestand der Zweck dieser Räder in ... NICHTS. Sie dienten lediglich funkelnden Schauzwecken und waren rein technisch betrachtet ohne Bedeutung.


Hier nun vier qualitativ gelungene Innenaufnahmen der Filiale in der Lütticher Straße.


Lütticher Straße 32 | Inneneinrichtung

Eine für jene Zeit typische Innenausstattung im Nierentisch-Stil, Bambus-Gestänge und mit adretter Blumendekoration. Die bereits bekannten Mahlmaschinen an der Wand und in den Regalen Kännchen, Tassen, Kaffeedosen und noch so allerlei ...

Auch der eine oder andere gute Tropfen Wein oder Spirituosen wurde angeboten.


Lütticher Straße 32 | Warensortiment

Lose Kekse in großen Schachteln mit Glasdeckel oder in Verpackungen von Bahlsen und Leibniz und an anderer Stelle im Geschäft natürlich die stets gut gefüllten Gläser mit Bonbons.

Der eingangs genannte Herr Franz Zimmermann war ein häufiger Gast hier, da ihm die Süßwarenbestände des Lebensmittel-Geschäfts seiner Eltern Brab-Zimmermann an der nahen Schanz anscheinend nicht so verlockend erschienen, wie ein paar Häuser weiter bei den Jansens.



Lütticher Straße 32 | Warensortiment

Was das "fremdgehen" in die Geschäfte der Konkurrenz betrifft, war es beim Herrn Jansen aber auch nicht anders, wie er mir lachend erzählte.

Als Schüler der nahe gelegenen "Haubenschule", in der sich die Außenstelle der Waldschule Breuer befand, zog es ihn und seine Schulkameraden eher und stets an die gegenüber liegenden Süßwaren-Regale des Lebensmittelhändlers Lorenz auf der Lütticher Straße 188. Ich hatte in diesem Artikel im unteren Teil die beiden Objekte näher beschrieben.

Herr Jansen kann sich erinnern, daß in dem Geschäft von Familie Lorenz die Auswahl und das Angebot sehr gut gewesen sein sollen. Jedenfalls besser, wie in dem Laden an der Lütticher Straße Ecke Körnerstraße und Limburger Straße 1, der auch nur wenige Schritte entfernt gewesen war und ganz früher zuerst von einer Frau Margarete van Wersch und später dann von einer Frau von Berg geführt worden war.

Es ist mir übrigens - trotz heftiger Recherchen - bis heute nicht gelungen, aussagekräftiges Material zu diesem Geschäft zusammen zu tragen, obwohl sich noch viele ältere Anwohner der Lütticher Straße an dieses Geschäft erinnern können. Der ebenerdige Eingang ist mittlerweile bis auf ein Fenster zugemauert.

Das Bonbon-Lädchen | Limburger Straße 1

Zurück zum Geschäft von Kaffee Jansen ... 

In der Lütticher Straße 32 war eine fest angestellte Verkäuferin beschäftigt und der Laden war eigentlich immer gut besucht.

Lütticher Straße 32 | Verkäuferin und Kundschaft



Schon seit längeren Zeiten belieferte der Betrieb der Jansens auch regelmäßig das nur wenige Meter entfernte Restaurant Jakobshöhe, welches allerdings unter dem Namen ´Bei Mimi´ (Maria ´Mimi´ Hissel)  in der Gegend wesentlich bekannter gewesen war. Von der neuen Filiale aus waren es nur wenige Schritte auf die andere Straßenseite zu Tante Mimi.

Der Vater von Herrn Jansen hatte nach getaner Arbeit bei der Mimi gerne ein paar Bierchen getrunken. Vorzugsweise Königs-Pilsner (KöPi).

Dieser Gaststätte ´Bei Mimi´ und der bis heute verehrten damaligen Inhaberin Maria Hissel habe ich einen ausführlichen Beitrag gewidmet.

Die Lütticher Straße | 5. Teil | Bei Mimi



1970 oder 1971 wurde das Geschäft Jansen´s Kaffee unter der Anschrift Lütticher Straße 32 dann geschlossen.
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War´s das? Ist ´n fettes Teil geworden ...! Aber ich bin noch nicht fertig.

Das letzte heute noch bestehende Geschäft wurde und wird vom Herrn Rolf Jansen in der Pontstraße geführt. 

Wie eingangs erwähnt, bis vor wenigen Jahren noch unter der Hausnummer 122 in der Fußgängerzone und nunmehr schon seit einigen Jahren im Haus Pontstraße 64 ansässig.



Ein kleiner, liebenswerter Laden, der den Charme altehrwürdiger Glanzzeiten der Firmengeschichte würdig widerspiegelt und dessen Chef wohl einer der besten Kaffee-Kenner dieser Stadt gewesen ist.

Ausbildung und mehrjährige Berufstätigkeit bei den großen Kaffee- und Teefirmen in Bremen sowie eine 20-jährige Tätigkeit als Prüfer für Kaffee, Tee und Süßwaren bei der IHK in Aachen sollen Referenzen genug sein.

Inzwischen liegen seine fachlichen Schwerpunkt-Tätigkeiten mehr in der Vermittlung der hohen Weihen des Teegenuss und auch das Süßwarenangebot hat nichts von seinen früheren Verlockungen verloren. Dieses Geschäft ist mittlerweile das älteste Tee-Geschäft Aachens und immer einen Besuch wert.

So sieht es dort heute aus.

Pontstraße 64

Pontstraße 64



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editorische Notizen | Varia und Trivia | Danksagungen | 

> Sämtliche Eigentums- und weiteren Verwertungsrechte der Bilder, die mir Herr Jansen dankenswerterweise zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt hat, verbleiben bei ihm.

> Das Copyright zu dem von mir verlinkten Bild von der Straßenbahn in der Südstraße gehört dem Herrn Tom Burnham.

> Zu allen anderen Bildern liegen sämtliche Eigentums-, Verwertungs- und Veröffentlichungsrechte ausschließlich bei mir, es sei denn, ich habe im Einzelfall oder auf Nachfrage Dritter anders entschieden.

> Das auch schon zu jener Zeit bestehende Ding mit dem falschen Apostrophen-s übergehe ich jetzt mal.

> Wer mehr erfahren möchte über die Geschichte des Kaffeeschmuggel an der Kaffeefront von Aachen nach dem II Weltkrieg, bei dem es viele Tote gegeben hatte, der wird hier fündig.

> Meine ganz!!! großer Dank geht natürlich an Herrn Jansen, der mir immer wieder bei meinen Fragen und Notizen auf die Sprünge geholfen hat.

> Des weiteren bedanke ich mich für die vielen Hinweise und Korrekturen an meinen Gedankengängen bei Herrn Rolf Held vom gleichnamigen Kiosk in der Südstraße, der ein Geschäft sein eigen nennt, das heutzutage seinesgleichen sucht und das bei den Anwohnerinnen und Anwohner, sowie weit über die Südstraße hinaus beliebt ist. Wer den Laden nicht mit eigenen Augen gesehen hat, wird nie verstehen ...

>  Ich bedanke mich bei der Geschäftsführung vom Vintage Laden Cocoon ... bei dem Chef vom AC | Fitness Shop ... bei dem Juniorchef Wolfgang Schnarr des Raumausstatter und Raumgestalter Schnarr, der eine Fundgrube für informative Hinweise ist ... bei der Aachener Laienhelfer Initiative, die mich von der falschen Fährte führte ... bei dem Optiker Herrn Zimmermann, der die ganze Geschichte erst ins Rollen brachte ... bei Frau Barbara Hagen von jarula | Naturtextilien, die mit der einen oder anderen Information weiterhelfen konnte ... und bei Allen, die auf der einen oder anderen Weise dazu beigetragen haben, daß dieses Werk entstehen konnte ... sowie bei den unbekannten zwei Herren und der Dame, die die Photos von mir und dem Herrn Jansen mit meiner Lumix TZ5 vor seinem Geschäft aufgenommen haben ...

Frohe Weihnachten wünschen Herr Rolf Jansen und Der Tano

 


Bis die Tage ...

Samstag, 6. Dezember 2014

Mal was anderes ...

Das Ding mit meiner Totenparty kommt jetzt erst mal in die Mottenkiste.

Der Ameisenkampf um den heiligen Erdbeermund ...




Erinnert mich an den Burger-Porno der Ex-Gemahlin von Salman Rushdie und ihre sensationell erregende Art, einen Carl's Jr. Western Bacon Six Dollar Burger zu prepeln.


Was anderes fällt mir gerade nicht ein.

Demnächst mach ich was in Sachen Kaffee und Tee.

Schönen zweiten Advent Euch

Dienstag, 2. Dezember 2014

Der letzte Fahrstuhl ...

Also das Wetter war ja genau das richtige für mein heutiges Vorhaben. Trübnass, feuchtklamm, nebeldüster und irgendwie zum kotzen...


So typisch, für um in den Wald zu gehen, um sich ein bisschen aufzuhängen ...

Doch Halt ... Vorher wollte ich doch noch was erledigen in den nahen Niederlanden. Irgendwann sollte das Thema beizeiten abgehakt sein, ohne für Ewigkeiten auf den Schultern meiner Familie und Kumpanei zu lasten.

Der Weg mit dem Bus bis an die Haltestelle Zollamt Locht war ja noch relativ anschaulich. 

 
Danach wurde der Weg zu Fuß in Richtung meines (zukünftigen End-) Ziels immer deprimierender.





Doch spätestens hier erhellte sich meine Miene bei dem Gedanken, daß ich diese Tristesse bei der (wahrscheinlich) letzten Hinfahrt ohnehin nicht mehr sehen würde.


Selbst wenn das Wetter genauso mies wäre, wie heute - die wärmende Gemütlichkeit ist dann nicht mehr fern.

Ah, da bin ich ja schon ...
 
Feuerbestattung in den Niederlanden | | |  Yarden Krematorium Heerlen


Wisst Ihr eigentlich, was Erdbestattungen oder Urnen-Beisetzungen in Deutschland) wo Friedhofszwang besteht (außer in Bremen), so im Schnitt kosten? 

Die können mich am Arsch lecken (ein letztes mal) ...!!! Und in Aachen sowieso ... :-))) ...

Das sieht doch schon mal ganz gemütlich aus.



Für Speis und Trank im kleinen Kreis wäre gesorgt und dann geht´s in die Halle, wo der letzte Fahrstuhl meiner irdischen Existenz sich befindet, den ich benutzen werde.


Ein paar Meter darunter und vorwärts geht es dann in den Kremierungsofen.

Anschließend wird die Urne mit der Asche für vier Wochen aufbewahrt und dann einer von mir bestimmten Person übergeben, die damit meine letzten Verfügungen ausführen wird bzw. damit machen kann, was sie für richtig hält.

Wer möchte, kann sich auch an Ort und Stelle in alle Winde verstreuen oder ins Columbarium stellen lassen.








Ich hab so entschieden ...

Erst mal ab nach Hause und dann jeweils ein Löffelchen bei Gelegenheit am Strand von Espinho und am Strand von Praia do Barril auf der Ilha de Tavira in den Atlantik.

Drei Löffelchen an einem Sonntag des frühen Morgens in Liège am Quai de la Batte hinter dem Stand von dem Hot-Dog-Verkäufer ...


 ... in die Maas und zwar deswegen.


Drei Löffelchen ins Familiengrab auf der Bergmannstraße in Berlin und drei Löffelchen an die Stelle im belgischen Baelen, wo auch die einzigen beiden Hunde liegen, die ich soooo gerne gehabt habe, - zu Moritz und Babe.

Der Rest wird erst mal ins Regal gestellt. Mal gucken, was noch so geht ...

Durchgeführt wird das Ganze vom Bestattungsunternehmen M. Counotte im niederländischen Vaals und von Yarden Heerlen sowie von einer Person meines Vertrauens.

Der ganze Spaß kostet noch nicht mal 500,00 Euro. Alles was ich an Kohle für meine letzte Reise gespart habe, wird vorher mit meiner krumm-buckeligen Verwandtschaft und der Kumpanei verfressen ... :-)))

 Video-Tip ZDF zum Thema (auch für Süd-Deutsche interessant)

Ich hab mir übrigens noch verdammt viel vorgenommen!!! Also so circa 20 bis 25 Jahre brauche ich noch ... :-)