Freitag, 19. August 2016

Oostende an der belgischen Küste | Die Möwe

Ich hatte immer gedacht, diese Möwen wären dumm wie Bohnenstroh und Ostbrote ...


In Portugal hab ich mal beobachtet, wie sich eine Bande von zwei/drei Dutzend Möwen in typischer Antänzer-Manier mit EINER!!! Katze um EINEN!!! Fisch gebalgt hatten, der am Kai lag. 

Nur zehn Meter weiter lag ein guter halber Kubikmeter Fisch gut verstreut herum, der bereits mehrfach von Gabelstaplern in mundgerechte Stücke filetiert worden war.

Die blöden Schweine ...
O o o o o o 

Die hier war nun ganz anders irgendwie ...

Höflich, gebildet und mit einem formidablen Hygiene-Bewusstsein ausgestattet.

Oh Mann, ich muß dringend mal auf´s Töpfchen...


Hier geht es und passt irgendwie ...


Guckt wer?


Die Luft scheint rein!


Gnnnhhh ...! Gnnrruhh! Aaaah ....!


Ey Du, hau ab! Geh woanders kacken ...


Na also! Geht doch ...


Und Du? Glotz nicht so, du rote Eule ...


So! Wo geht´s jetzt erst mal hin? Zu Cindy und Wong?


Nö! Ist Abzocke ...! Erst mal ´ne Runde am Strand abhängen.

Oh! Da sind ja die beiden Schwachköppe von vorhin. Die mit der Knipse ... Vielleicht kann man bei denen was abgreifen?


Männo ...! ´Nen Ducal-Kippen-Stummel, einen erbärmlicher Apfelgriebsch, ein Nano-Piece Fladenbrot mit Hummus-Geklecker dran ... 


Touri-Kretins!

Sonntag, 7. August 2016

Oostende an der belgischen Küste | Der Tag als der Regen ging | 2. Teil

Bevor das mit der Möwe kommt, ein paar Photos von meinen Lieblingsmotiven.

Von alter lebendiger Hafenromantik ist in Oostende nichts mehr zu spüren. Weder am früheren Fährhafen, noch in der Gegend, wo sich der damalige Industriehafen befunden hatte.

Alles kaputt, verrottet, zugemüllt ... Teilweise werden einzelne Areale von Obdachlosen und/oder Outlaws genutzt.

Mein "schönstes Stück"! Der alte Hangar Nr. 1 ... !!!



 Ein wahrer Prachtbau alter Industrie-Architektur


Teilbereiche werden ab und zu für die unterschiedlichsten Veranstaltungen genutzt.




Für mich ist das ein Schloß!


Schon der Weg dorthin von der nicht weit entfernten und höchst langweiligen Innenstadt (wir sind trotz des Regens sehr viel umher gelaufen) war spannend.



In dem Eckhaus mit der Garagentür kann man bei ´immoroyal´ noch ein gutbürgerliches Appartement erwerben, mit einer top-feinen Adresse zu einem gnädigen Preis ...



Wenn man einmal auf Tanos "Candeeiro-Blick" geeicht ist, sieht man Funzeln everywhere ... 

Danke für die Blumen ääääh ... Funzeln aus Portugal.

Geht natürlich nicht: In Lissabon gewesen zu sein ohne dem Aachener Knöterkopp ne Lampe mitzubringen! Also bitte ...
Geht natürlich auch! nicht: In Oostende gewesen zu sein, ohne dem lusophonen Önologen ´ne Lampe mitzubringen! 

Die steht direkt vor Deinem neuen Appartement ...

 
Eine adäquate maritime Romantik macht sich dann spätestens ab der dritten Flasche breit ...

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Was Speis und Trank betrifft, gibt es nur vier Regeln:

1. Es ist teuer und Scheiße

2. Es ist sauteuer und auch Scheiße

3. Bleibt zu hause oder geht ins Wasser und ertränkt euch

4. Nehmt Besteck mit und versorgt euch bei Delhaiz oder  Carrefour ...


Wir haben keinen einzigen Fischbrötchenstand - so wie wohl früher gewesen - entdecken können.

Mit meiner geschulten Nase und geschultem Blick haben wir dann immerhin etwas abseits vom Hades des Kommerz eine nettes Café entdeckt, in dem NORMALE Menschen aus dem Kiez gesessen haben, bei einem Leffe, einem Hoegaarden, einem Maes oder einem Täßchen Kaffee mit einem Stück Schokolade, etwas Sahne und ´nem Glas Wasser dabei, zu einem fast geschenkten Preis.

De Pelikaan 



 
Hier kann man echt mal was entspannt abhängen, ohne Schüttelfrost zu kriegen.
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Und Jaaaa ...! Es gibt auch einen nicht schlechten Coreto in Oostende.




Gounod, Wagner, Rossini und Gretry (? Wer war das denn?)

Sehr angenehm ... !

Es hat durchaus diese Momente gegeben, welche den Zauber eines Lächelns auf unsere Antlitze zeichneten ...
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Um 17:00 Uhr nahte vom Horizont eine gnadenlose Schönwetterfront heran, die gegen 18:00 Uhr Oostende in ein gleißendes Sonnenlicht tauchte.


´Ne halbe Stunde später haben wir dann im Zug gen Heimat gesessen ...

Na toll !!!
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Die Möwe kommt beim nächsten mal .... !
 

Donnerstag, 4. August 2016

Ostende / Oostende an der belgischen Küste | Der Tag als der Regen kam | 1. Teil

Wir wußten ja schon vorher, daß das Wetter am 3. August in Belgien und insbesondere an der Küste bei Ostende verheerend sein sollte.

Einer der besten Wetterberichte, den es in Deutschland zuhaben gibt, ist da sehr und vor allem gnadenlos genau. Übrigens auch sehr gut als Reisewetter-Vorschau zu gebrauchen. Mir ist noch kein Ort eingefallen, den Maschinenring nicht kennt und das beste ist, - daß das, was ich verifizieren kann, zu 95% immer stimmt. 

Ein Zehnfahrten-RailPass der belgischen Bahn kostet 76,-- Euro und ist genau ein Jahr gültig. 

Damit kann man kilometerunabhängig je Zeile dann für 7,60 Euro durch das ganze Land fahren, darf aber die zuvor eingetragene Destination nicht ändern (es sei denn man, trägt eine neue Zeile ein).

 
Heute wär´ das Teil abgelaufen, also sind wir ganz früh von
Welkenraedt zur Küste gefahren durch fast permanenten Starkregen entlang einer teils landestypischen illustren Wegführung.


In den Zügen (die stets weitestgehend pünktlich verkehren) fahren übrigens immer Zugbegleiter mit, die man alles mögliche fragen kann, die die Billetts kontrollieren und die im übrigen so aussehen, wie die Flicks in den alten Louis de Funès- oder Jacques Tati-Filmen. Nur die Krawatten sind etwas schicker geworden.


In Brüssel irgendwo mit Riesenrad, wo doch tatsächlich welche mit fuhren ...


Der Bahnhof von Ostende ist genau wie sein Umfeld in einem arg abgeranzten Zustand, wird aber zur Zeit EU-gleichgeschaltet und antiseptisch saniert. Schade irgendwie ... 

 

Der Ort selber? Ich mach´s kurz ... ! Voll Scheiße!!! 

Ein städteplanerisches Desaster kafkaesken Ausmaßes.





Geht man gesengten Hauptes den Strand entlang ...


 ... oder schaut den Ort mit seinem Arsch an, geht es einigermaßen.



Das junge Mädel tat mit etwas leid aber wer surfen lernen möchte, muß auch schon mal in den sauren Apfel beiß... äh, in das salzige Wasser beißen ...


Gute Besserung!

Immerhin! Vor dem Wasser an sich gab es nirgendwo ein entrinnen. Es goß wie aus Kübeln mitunter.

Der alte Hafen? Voll Scheiße inzwischen! Es gibt keine Fähren mehr nach nirgendwohin ...

Das letzte mal bin ich 1981 von hier aus mit der Fähre bei sehr schwerer See nach England gefahren.


 Aus! Vorbei! Nix mehr ...

Nur noch Motoryachten, Segelyachten, Luxusboote, ein bißchen maritimer Schnick-Schnack und die unvermeidliche Hafenrundfahrt-Schaluppe für Preise, für die man auch mit dem Flieger nach Faro oder Tunesien hätte fliegen können.






Das sind die einzigen Zeugen einer wahren maritimen Vergangenheit aus dem vorigen Jahrhundert.


 An diese vermoderten Balken kann ich mich noch erinnern ...


 ... und diese halb verweste Strippe lag da auch schon immer.


Erst mal genug für heute. Bin müde ....

Was über Speis und Preis mach ich im 2. Teil (geht schnell *über-die-Tastatur-kotz*).

Dann kommen noch ein paar Bemerkungen zu den doch ganz liebenswerten und lustigen Dingen, die uns widerfahren sind.

Darunter ein/e dann doch typisch belgische/s Café/Kneipe altehrwürdigen Stils.

Der tollen Ruinen am alten Industriehafen.

Und die unglaubliche Geschichte einer sehr merkwürdigen Möwe mit einem außergewöhnlichen Hygiene-Verhalten.

Gegen 17:00 Uhr bannte sich am Horizont fast schon drohend besseres Wetter an (wie vom Maschinenring vorausgesagt) ...



 ... um dann gegen 18:30 Uhr (kurz vor unserer Heimfahrt) mit einer erbarmungslosen Sonne vom Himmel zu scheinen.

Da war es fast schon wieder schön, dem schlechten Wetter mit etwa 120 km/h hinter her zu rasen.

In Brüssel sind wir dann wieder dabei gewesen ...


Gute Nacht.